MLP Trächtigkeitsuntersuchung

Trächtigkeitsuntersuchung aus Milch

Ist mein Tier tragend oder nicht?

Das ist wohl mit einer der entschiedensten Fragen rund um das Herdenmanagement auf einem Milchviehbetrieb. Um diese Frage schneller beantworten zu können, bietet der LKV Rheinland-Pfalz- Saar seit 2015 einen Trächtigkeitsnachweis über die Milch an.

Bei dem ELISA-Test der Firma IDEXX handelt sich um ein Trächtigkeitsnachweisverfahren, dass bereits ab der 5. Woche nach der Belegung  (28. Trächtigkeitstag) erfolgen kann. Hierbei werden Stoffwechselprodukte, die so genannten Pregnancy associated glycoproteins (PAG’s ), in der Milch nachgewiesen. Diese spezifischen Proteine werden nur in den embryonalen Bereichen der Plazenta gebildet und können in maternalen Flüssigkeiten, wie Blut und Milch,erkannt werden.1,2

Eine vorhergegangene Kalbung sollte jedoch länger als 60 Tage zurückliegen, da sonst die PAG’s dieser Kalbung noch nachgewiesen werden könnten. Ebenso verhält es sich bei einem Abort. Auch hier ist der Nachweis von PAG’s noch bis zu einem gewissen Zeitpunkt möglich. Daher empfiehlt es sich, hier genügend Zeit einzuplanen, um falsch positive Ergebnisse zu verhindern.1,2

Vorteile:

  • sehr schonend für das Tier
  • hohe diagnostische Sensitivität
  • Nachweis ab dem 28. Tag nach der Belegung
  • So sicher wie Palpation und Ultraschall (> 95 %)
  • Aborte frühzeitig erkennen
  • Zwischenkalbezeit verkürzen
  • einfache Milchprobenentnahme
  • jederzeit durchführbar ohne Anmeldung

Ablauf:

Die Probenahme kann im Rahmen der monatlichen Milchkontrolle stattfinden. Alternativ kann der Landwirt aber auch selber die Milchproben der zu untersuchenden Tiere ziehen und an das LKV Labor Föhren senden.

Die dafür benötigten, vorkonservierten Proberöhrchen erhalten Sie von Ihrem Milchkontrolleur. Der Probenbegleitschein ist ebenfalls über den Milchkontrolleur oder unsere Homepage verfügbar.

   Probenbegleitschein

 

Probenahme:

  • Das Proberöhrchen ¾ mit Milch des zu untersuchenden Tieres füllen
  • Proberöhrchen eindeutig beschriften
  • Probenbegleitschein ausfüllen
  • Probe muss nicht steril gewonnen werden, ebenso ist die Probe eines Viertels je Kuh ausreichend
  • Probe umgehend per Post oder mit dem MLP-Kistentransport an das LKV Labor nach Föhren versenden

Zwingend anzugeben ist die Stallnummer (in der MLP) oder Lebensohrmarke (10-stellig) des zu untersuchenden Tieres, andernfalls kann keine Zuordnung vorgenommen werden.

Die Untersuchung des Tests findet im LKV Labor in Föhren statt. Die ermittelten Ergebnisse werden Ihnen einfach und unkompliziert per Post,  Mail oder Fax mitgeteilt. Ebenfalls ist eine Berücksichtigung der Ergebnisse in den Herdenmanagement-Empfehlungen des nächsten MLP-Berichtes und über das LKV-Portal möglich. Außerdem sind die Ergebnisse bei eindeutiger Identifizierung der Kuh automatisch in NetRind enthalten. Die TU-Ergebnisse können Sie außerdem als Nachweis beim Verkauf von Schlachtkühen nutzen.

Wir empfehlen den Test ergänzend neben der TU mittels Palpation oder Ultraschall einzusetzen. Der PAG-Test liefert drei Arten von Ergebnissen: „tragend”, „nicht tragend” und  „fraglich”. Bei „fraglichen” Ergebnissen sollte eine Wiedervorstellung des Tieres zu einem späteren Trächtigkeitsstatus eingeplant werden. Der Test gibt weder Auskunft über das genaue Stadium der Trächtigkeit, noch das Geschlecht des Kalbes oder das Vorliegen einer Mehrlingsträchtigkeit.

Weitere Infos zur Trächtigkeitsuntersuchung: 

LKV_Flyer_TU-Milch.pdf

Durchführung der Untersuchung in unserem Labor

 

Quelle:  

(1) IDEXX Milch - Trächtigkeitstest-Datenblatt (2017)
http://www.lkv-service.at/MEDIA/171108FAQsDocument-1.pdf, zugegriffen 01.07.2022

(2)  Die Milchkontrolle (2016): Nachwuchs im Kuhstall
https://www.die-milchkontrolle.de/news/Nachwuchs-im-Kuhstall/1/, zugegriffen 01.07.2022

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