Zur Durchführung der Melkbarkeitsprüfung gibt es eine verbindliche Richtlinie der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rinderzüchter (ADR), die festlegt, wie die Melkbarkeit bei normaler Melktechnik ermittelt wird: So beginnt das Zeitstoppen für den Milchfluss, wenn der erste Melkbecher angesetzt wird und endet mit der Unterbrechung der Vakuumzufuhr. Zur Berechnung des durchschnittlichen Minutengemelks (DMG) wird die Milchmenge durch die Zeitdauer des Milchflusses dividiert.
André Nolden in top agrar wörtlich: „Während die Milchleistungsprüfung am Roboter anerkannt ist, können wir die Daten für die Melkbarkeit vom Roboter nicht für die Zuchtwertschätzung verwenden. Denn zum einen sind sie nicht mit der konventionellen vergleichbar und zum anderen hat jeder Hersteller noch seine eigene Vorgehensweise“.
Dazu führt unser Melktechnikspezialberater folgende Beispiele auf:
Lely:
Beim Lely A4 beginnt die Zeitmessung, sobald der Milchfluss am ersten Melkbecher startet und endet bei Abnahme des letzten Melkbechers. Die Messmethode ähnelt der beim konventionellen Melken. Im Herdenschnitt liegt die Melkbarkeit hier in der Regel bei 2,3 bis 2,6 l.
DeLaval:
Beim VMS wird neben der „normalen Melkbarkeit“ auch der technische Milchfluss ermittelt, um zu beurteilen, wie effizient der komplette Melkablauf ist. Das heißt, die Messung beginnt, wenn die Kuh die Melkbox betritt und endet, wenn sie diese wieder verlässt. Hier liegt die Melkbarkeit im Schnitt der Herde meist bei 1,5 bis 1,8 l.
Gea:
Beim MiOne erfolgt die Messung über das Metatron. Die Zeitmessung beginnt, sobald die erste Elektrode mit Milch benetzt ist und endet mit dem Abnahmebefehl. Der Abnahmeschwellenwert, die Verzögerungszeit und ein höherer Zeitaufwand für das Anhängen von Problemvierteln können die Melkzeit verlängern und den Milchfluss reduzieren.
Der Schlussfolgerung von top agrar-Redakteur Patrick Liste können wir uns uneingeschränkt anschließen:
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